Smart Home ist eines der Trend-Themen 2018 und 2019. In den Anfängen von Smart Home konnte man zunächst die Rolläden und die Heizung automatisiert steuern. Darüber hinaus mussten die Elemente aufwendig und kostenintensiv im Haus verbaut werden. Daher war es meist nur für Neubauprojekte interessant. Mittlerweile haben sich die meisten Smart Home Hersteller in Richtung Nachrüstlösung orientiert, um einen breiteren Kundenstamm anzusprechen. Und die Idee funktioniert. Laut einer aktuellen Studie besitzt bereits jeder dritte Deutsche mindestens ein Smart Home Gerät.
Smart Home ist ein Überbegriff für die Vernetzung und Automatisierung elektronischer Geräte in einem Haushalt. Ziel dieser Vernetzung ist eine höhere Lebensqualität, mehr Sicherheit, ein effizienteres Energiemanagement und mehr Kontrolle über die eigenen vier Wände.
Beispiele für vernetzbare Komponenten
Das Besondere an Smart Home ist, dass es sehr vielseitig ist. So kann sich über meist nachrüstbare Komponenten jeder sein vernetztes Zuhause ganz nach seinen eigenen Bedürfnissen zusammenstellen. Ziel ist es den persönlichen Alltag durch den Einsatz von technischen Lösung zu erleichtern bzw. zu automatisieren. Wer also öfters mal vergisst, das Licht auszuschalten oder die Heizung abzudrehen, kann beides mit einem Smart Lock verbinden. So können diese Komponenten automatisch mitgesteuert werden, wenn man das Zuhause verlässt und die Tür zugesperrt. Wer morgens wenig Zeit hat, lässt die Kaffeemaschine einfach schon aufheizen sobald der Wecker klingelt und die Stau-Information per Multi-Room-Soundsystem in allen Räumen erklingen. Und alle, die es stört, wenn der Staubsaugerroboter immer genau dann losfährt, wenn die eigene Lieblingsserie startet, können dank Smart Home festlegen, dass der Staubsaugerroboter zukünftig nur noch dann seine Runden drehen soll, wenn man selbst nicht zuhause ist.
Aber es gibt noch individuellere Probleme, die durch Smart Home Komponenten gelöst werden können. Für Airbnb Gastgeberist beispielsweise die Schlüsselübergabe meist das Aufwendigste an der Vermietung. Mit einem Smart Lock können Zugangsberechtigungen einfach vom Smartphone aus verwaltet werden und es kann die Tür aus der Ferne oder via Zutrittscode geöffnet werden. Auch in der Pflege kann ein Smart Lock den Alltag aller Beteiligten massiv vereinfachen, da ungeplante Personalwechsel nicht mehr zum Problem werden.
Bluetooth
Der in den 90er Jahren entwickelte Kommunikationsstandard ist auf jedem modernen Smartphone vorhanden und daher eine weit verbreitete Lösung für Peripheriegeräte, wie Kopfhörer und Smartwatches. Aufgrund des niedrigen Energieverbrauchs durch Bluetooth Low Energy bietet sich Bluetooth auch im Smart Home Sektor an. Aufgrund seiner hohen Datenrate kann die Bluetooth-Kommunikation sehr stark verschlüsselt werden und trotzdem eine schnelle Reaktionszeit erreicht werden.
Z-Wave
Z-Wave ist ein drahtloser Kommunikationsstandard, der gezielt für die Heimautomatisierung entwickelt wurde. Z-Wave arbeitet via Funk und ist auf einen geringen Energieverbrauch hin optimiert. Haupteinsatzgebiet ist die Hausautomatisierung privater Häuser und Wohnungen, also die drahtlose Steuerung von Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Alarm- und Klimaanlagen.
ZigBee
ZigBee ist ebenfalls einer der häufigsten Standards im Smart Home Sektor und basiert, gleich wie Z-Wave, auf einem Funkprotokoll. ZigBee überzeugt durch einen sehr geringen Energieverbrauch und ist dank Philips Hue, Osram LIGHTIFY oder IKEA Tradfri besonders bei smarten Glühbirnen verbreitet.
Homematic IP
Homematic IP ist ein von der deutschen Firma eQ-3 AG entwickelter Kommunikationsstandard, welcher ebenfalls explizit für den Einsatz im Smart Home Sektor entwickelt wurde. Homematic verknüpft nachrüstbare Lösungen mit fest installierten Produkten. So eignet es sich als Standard für Neubauten und kann beispielsweise Jalousien und Rollläden steuern.
HomeKit
HomeKit ist ein von Apple entwickeltes Kommunikationsprotokoll, welches gezielt für Smart Home Produkte entwickelt wurde. HomeKit kann WLAN, aber auch Bluetooth zur Übertragung nutzen. Gesteuert werden HomeKit Produkte über die Apple Home App, welche seit iOS 10 standardmäßig auf allen iPhones installiert ist. HomeKit zeichnet sich durch eine sehr gute Benutzerfreundlichkeit aus und macht es auch technisch wenig versierten Personen leicht, einen Zugang zu Smart Home zu finden.
Amazon Alexa
Besonders durch die günstigen Einsteigergeräte und die einfache Nutzung konnte Amazon durch die smarten Lautsprecher “Amazon Echo” einen beachtlichen Marktanteil erobern und sich innerhalb von zwei Jahren als echte Größe im Smart Home Sektor etablieren. Alexa verwendet in erster Linie eine WLAN Verbindung und steuert Smart Home Geräte über eine Server-Verbindung. Mit dem Amazon Echo Plus hat Amazon aber auch einen Smart Home Hub mit einer direkten ZigBee Konnektivität vorgestellt.
Google Assistant
Gleich wie Amazon Alexa und Apple HomeKit ist der Google Assistant kein eigener Kommunikationsstandard, sondern steuert seine Geräte über eine Serveranbindung. Der Google Assistant ist auf allen modernen Android Smartphones installiert und kann auch über Android Smartwatches angesprochen werden. Gleich wie Amazon und Apple vertreibt Google aber auch vernetzte Lautsprecher (Google Home), welche den Voice Assistant von Google nativ integriert haben und so eine Sprachsteuerung von Smart Home Produkten ermöglichen.
Schon seit Anbeginn steht Smart Home im Kreuzfeuer von Datenschützern und Sicherheitsexperten. Sind diese Sorgen berechtigt?
Wie bei vielen Dingen im Leben kommt es auch hier auf die Umsetzung an. Komfort muss nicht unsicher sein. Beim Thema Smart Home ist die Kommunikation der einzelnen Geräte untereinander und die Anbindung an das Internet der relevante Punkt. Hier ist es wichtig, dass die Kommunikation – wie beispielsweise beim elektronischen Türschloss von Nuki – komplett verschlüsselt ist und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden, die eine externe Manipulation verhindern. Natürlich ist es schwer zu prüfen, inwieweit ein Produkt verschlüsselt ist. Doch genau aus diesem Grund veröffentlichen viele Hersteller ihr Verschlüsselungssystem. Das zeugt von Transparenz und schafft die Möglichkeit, das Sicherheitskonzept von außen objektiv zu beurteilen. Diese Praxis ist gängig im sicherheitsrelevanten Umfeld und ein guter Indikator für ein abgesichertes Produkt – frei nach dem Motto: Wer nichts zu verbergen hat, scheut auch die Kontrolle durch Experten nicht.
Wie kannst du erkennen, ob es sich um ein sicheres Smart Home Produkt handelt?
Ein erster und guter Indikator sind unabhängige Tests und Zertifizierungen. Ein Anbieter solcher Sicherheitsprüfungen ist das deutsche Institut “AV-Test”. AV-Test prüft elektronische Geräte auf ihre Sicherheit, und zwar herstellerunabhängig und ohne vorherige Abstimmung mit den jeweiligen Marken. Dabei prüfen sie nicht nur Produkte aus einem Land, sondern vergleichen sie auch mit Produkten der Mitbewerber aus dem Ausland. Besonders sichere Produkte werden anschließend als sicheres Smart Home Produkt eingestuft. Aber nicht nur Test-Institute nehmen die Sicherheit von Smart Home Produkten genau unter die Lupe. Auch etablierte Anbieter von Anti-Viren- und Sicherheitslösungen prüfen Produkte auf Herz und Nieren, wie beispielsweise Avira.
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