Wie viel Smart Home passt auf 20 m²? Eine ganze Menge. Welche schlauen Geräte im Tiny House wichtig sein können und wie sich das smarte Nuki Schloss auf kleinem (und auf großem) Raum mit anderen Smartgeräten in clevere Routinen packen lässt, das erfährst Du in diesem Artikel.
Nach drei Jahren Bauzeit und einigermaßen ungeduldigem Warten auf die Baugenehmigung bezog mein Tiny House Ende 2021 endlich den vorgesehenen Stellplatz. Zeit, das Haus mit allem, auszustatten, was noch so fehlte – nicht zuletzt mit ein paar smarten Features. Was es mit meinem Häuschen auf sich hat, kannst Du in diesem Artikel vom letzten Jahr nachlesen. Hier stelle ich euch nun vor, welche intelligenten Geräte es auf meine bescheidenen 20 m² geschafft haben und warum.
Letztes Jahr hatte ich schon ausführliche Bekanntschaft mit dem Nuki 2.0 gemacht und für mich als damals noch wasserleitungslosen Menschen den Mehrwert sofort erkannt: Nicht nur konnte ich jetzt ohne Schlüsselschleppen schnell ins Nachbarhaus, um meinen Wasserkanister aufzufüllen (was regelmäßig nötig war). Ich verschüttete dank kontaktlosem Türöffnen auch nicht wieder die Hälfte auf der Türschwelle (was ständig passierte). Dank Keypad kam ich auch dann rein, wenn ich Fob oder Handy vergessen hatte. Und da mein Partner auch ein Nuki installierte, hatten wir nun je einen Fob für alles. Kurz: eine tolle Sache.
Mit dem neuen Nuki Smart Lock 3.0 Pro ist nun mindestens ein zusätzlicher Vorteil an Bord: das integrierte WLAN. Im Tiny House, wie in kleinen Wohnungen, sind Steckdosen eher begrenzt. Umso schöner also, dass nun die frei wurde, in der bisher die Nuki Bridge steckte.
Inzwischen, ein Jahr nach der ersten Installation, hatte ich auch Zeit, mich mit Automationen auseinanderzusetzen und das volle Potential des schlauen Schlosses zu erkennen – alleine oder in Verbindung mit anderen Smartgeräten. Hier also meine Top drei der Nuki-Routinen im Tiny House, die sich in HomeKit, IFTTT oder anderen Anwendungen simpel einrichten lassen:
Am meisten sorgen sich potentielle Tiny House-Besitzer, dass so ein kleines Holzhaus für Einbrecher einladend wirkt. Man hat in der Regel keine Rollläden, um die Fenster zu schützen, und nicht selten werden Nebeneingangstüren als Haustüren verbaut (ich habe eine normale Haustür). Eine Möglichkeit, sich sicherer zu fühlen und Eindringlinge abzuschrecken, ist eine smarte Außenkamera – mit der man nebenbei noch per Mikrofon dem Postboten sagen kann, wo er das Paket abstellen darf. Die meisten Geräte reagieren dabei auf Bewegung und/oder Geräusche und geben Push-Benachrichtigungen. Damit das nicht in einer Flut an Hinweistönen auf dem Smartphone mündet, habe ich mir folgende Routine eingerichtet:
Wenn das Nuki abgeschlossen ist, ist entweder Nacht oder ich bin außer Haus – in beiden Fällen aktiviert sich dadurch die Außenkamera. So wird nur aufgezeichnet, wenn in Abwesenheit der Paketdienst klingelt. Oder nachts der Nachbarskater randaliert.
Ein ähnliches Prinzip verfolge ich bei der Heizungssteuerung. Wenn ich aus dem Haus gehe, kann die Heizung erst mal Pause machen. Da bei smarten Heizungen in der Regel Geofencing verwendet wird, um die Therme zu steuern, schaltet sie sich erst ab, wenn ein gewisser Abstand zum Zuhause erreicht ist. Ist man zu Fuß unterwegs, kann das je nach Einstellung in der entsprechenden App durchaus eine Weile dauern.
Ich dachte mir, weshalb also nicht die Lock ’n’ Go Funktion am Nuki nutzen, um der Heizung zu sagen, wann ich gehe?
Das Geofencing bleibt dadurch grundsätzlich aktiv (sodass die Heizung wieder hochfährt, wenn ich später wieder zurück nach Hause komme), ich spare mir aber einiges an Heizzeit. Gerade wer morgens aus dem Haus geht (aber zu unterschiedlichen Zeiten), heizt das Tiny House nicht unnötig lange. Zumindest mobile Tiny Houses sind oft weniger gut gedämmt als normale Häuser, da spart eine smarte Steuerung viel Geld. Für mich als Wochenendpendlerin deshalb definitiv ein Smart Home Essential im Tiny House.
Zusätzlich zur Außenkamera kann ich auch meine smarte Beleuchtung mit dem Nuki koppeln:
Für mich hat sich das beispielsweise abends bewährt. Nicht nur lässt sich verfügen, dass das Nuki zu einer bestimmten Zeit abends die Tür abschließt (sodass die Kamera sich anschaltet), ich kann alternativ auch mein Wohnzimmerlicht im Loft mit dem Nuki verknüpfen: Wenn ich das Licht ausschalte, schließt sich die Tür ab, und umgekehrt.
In meinem Fall besonders praktisch, da ich das Licht noch brauche, um die Treppe hinunterzusteigen. Wenn ich unten bin und das Schloss betätige, geht das Licht auch aus – ein Handgriff statt zwei. Da sich das Nuki in die unterschiedlichsten Smart Home Apps integrieren lässt, lassen sich hier auch die lustigsten Dinge basteln. Denkbar für die Zukunft ist für mich zum Beispiel ein entsprechendes Außenlicht, sodass sich beim Streaming oder beim Videodreh automatisch die Tür abschließt, mein Streamlicht angeht und das Außenlicht ‘nicht betreten’ anzeigt. Von hier ist es nicht mehr weit zur Bat Cave.
Die obigen drei Beispiele – Sicherheit, Heizen, Beleuchtung – waren für mich die wichtigsten rund ums Tiny House. Das Nuki Smart Lock lässt sich aber natürlich auch mit anderen Geräten verknüpfen. Lock ’n’ Go könnte die Spülmaschine anschalten, die ich nicht laufen lasse, während ich streame oder filme. In etwas weniger minimalistisch ausgestatteten Häusern kann die Öffnung der smarten Rollläden am Morgen das Schloss schon einmal aufschließen. Die Möglichkeiten sind zahlreich. Wenn ich’s mir recht überlege, sollte ich vielleicht ein zweites Tiny House bauen …